Gen des Monats November: LZTFL1

Eine Variante des LZTFL1-Gens könnte das Risiko, an einer Covid-19-Infektion zu versterben, verdoppeln. Zu diesem Ergebnis gelangen britische Wissenschaftler*innen der Universität Oxford. Sie analysierten mittels künstlicher Intelligenz mehrere große genomweite Assoziationsstudien, die bereits erste Hinweise auf eine bestimmte, assoziierte Region auf Chromosom 3 geliefert hatten. Nun ermittelten die Forscher*innen LZTFL1 als Kandidatengen, das das Risiko für Lungenversagen infolge einer Covid-19-Infektion erhöht. Weitere molekulargenetische Analysen und Zellexperimente der in Nature Genetics publizierten Studie lieferten Einblicke in die Funktion des Gens.

Die identifizierte Variante betrifft einen so genannten Enhancer, d.h. einen DNA-Abschnitt, der wie ein Schalter das Ablesen des Gens reguliert. Durch die Variante wird die Funktion des Proteins leucine zipper transcription factor-like 1 verstärkt. Bislang war über dieses Protein wenig bekannt, aber in der Studie zeigte sich, dass LZTFL1 in den Epithelzellen der Atemwege produziert wird und mit der Lungenfunktion assoziiert ist. Die gefundene Variante, die bei 15 % der europäischen Bevölkerung und bei mehr als 60 % der Menschen aus Südasien auftritt, sorgt nach den Erkenntnissen der Forscher*innen dafür, dass die unspezifische Abwehrreaktion der Zellen stärker gehemmt wird. Möglicherweise könnte sich durch diese Studie ein Ansatzpunkt für eine künftige Therapie der Covid-19-Infektion ergeben.

Downes DJ, Cross AR, Hua P, … Hughes JR. Identification of LZTFL1 as a candidate effector gene at a COVID-19 risk locus. Nat Genet. 2021 Nov;53(11):1606-1615. doi: 10.1038/s41588-021-00955-3. Epub 2021 Nov 4.

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