Gen des Monats September: SCN2A

Ein gentherapeutischer Ansatz mittels CRISPR-Aktivierung (CRISPRa) erwies sich in einer kürzlich in Nature veröffentlichten Studie als eine viel versprechende Strategie zur Behandlung von SCN2A-bedingten Erkrankungen, die u.a. mit Epilepsie einhergehen können und durch Haploinsuffizienz eines Gens verursacht werden.

SCN2A kodiert für einen Natriumkanal, der für die Kommunikation zwischen Gehirnzellen entscheidend ist. Es gehört zu den wichtigsten Genen, die bei Haploinsuffizienz mit neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus, geistiger Behinderung und Epilepsie assoziiert sind. Haploinsuffizienz tritt auf, wenn eine der beiden Kopien eines Gens defekt ist oder fehlt und dadurch zu wenig des entsprechenden Proteins produziert wird, um eine normale Funktion zu gewährleisten.

Die Autor*innen der Studie verwendeten die CRISPRa-Methode bei Mäusen, um die Aktivität der vorhandenen korrekten SCN2A-Kopie zu steigern. Dazu brachten sie CRISPRa mit Hilfe eines unschädlichen Virus in die Zellen, wo es einen Promotor, eine Art „Schalter“, des SCN2A-Gens aktiviert. Dadurch konnten die aufgetretenen elektrophysiologischen Beeinträchtigungen behoben und die Tiere vor Krampfanfällen geschützt werden – auch wenn die Behandlung erst im Jugendalter erfolgte. Die Behandlung wurde in der Studie gut vertragen und verursachte keine schädliche Überaktivität im Gehirn. Ähnliche positive Effekte zeigten sich auch in menschlichen, aus Stammzellen gewonnenen Nervenzellen.

Tamura S, Nelson AD, Spratt PWE, …, Bender KJ. CRISPR activation for SCN2A-related neurodevelopmental disorders. Nature. 2025 Sep 17. doi: 10.1038/s41586-025-09522-w. Epub ahead of print.

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