CDK10-Mutationen ursächlich für neues Syndrom mit Kleinwuchs, fazialen Merkmalen, Entwicklungsverzögerung und Wirbelsäulenfehlbildungen

Autosomal rezessive Mutationen des CDK10-Gens wurden erstmalig als Ursache für ein angeborenes Syndrom mit einer Kombination aus ausgeprägtem Kleinwuchs, fazialen Merkmalen, Anomalien der Wirbelsäule und Entwicklungsverzögerung ermittelt, das in dieser Form bislang noch nicht beschrieben wurde. CDK10 gehört zu der Familie der CDK-Proteinkinasen, die wesentliche Funktionen bei der Zellzykluskontrolle, Transkription und Entwicklung wahrnehmen. Von CDK10 ist bekannt, dass es mit Cyclin M einen Komplex bildet und die Phosphorylierung des Transkriptionsfaktors ETS2 und der Proteinkinase PKN2 bewirkt. Die Autoren der nun im American Journal of Human Genetics veröffentlichten Studie konnten in umfangreichen funktionellen Experimenten u.a. im Knockout-Mausmodell den Phänotyp und den pathogenen Effekt der identifizierten Mutationen bestätigen und Hinweise auf die zu Grunde liegenden molekularen Mechanismen gewinnen.

Die neun Patienten der Studie stammten aus fünf Familien und waren zunächst unabhängig voneinander in verschiedenen internationalen Forschergruppen untersucht worden. Sie alle trugen homozygote Loss-of-Function-Mutationen des CDK10-Gens. Über die humangenetische Internet-Plattform „GeneMatcher“ entstand dann eine gemeinsame Kollaboration der Gruppen, an der auch Wissenschaftler des Instituts für Humangenetik Göttingen beteiligt waren.

CDK10 mutations in humans and mice cause severe growth retardation, spine malformations, and developmental delays
Windpassinger C, Piard J, Bonnard, C, … Al Kaissi A, Reversade B, Kaldis P.
Am J Hum Genet. 2017 Sep 7;101(3):391-403. doi: 10.1016/j.ajhg.2017.08.003.

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