Gen des Monats April: TET2

Varianten des TET2-Gens könnten einen Risikofaktor für die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen darstellen. US-Wissenschaftler berichten im American Journal of Human Genetics über ihre Studie, in der sie initial Genomsequenzierungen bei 493 Patienten mit Alzheimer, amyotropher Lateralsklerose (ALS) oder frontotemporaler Demenz (FTD) sowie 671 gesunden Personen durchführten. Ihre bioinformatischen Analysen ergaben, dass seltene Varianten des TET2-Gens das Risiko, an Alzheimer, ALS oder FTD zu erkranken, nahezu verdoppelten. Auch im Vergleich mit bereits vorhandenen genetischen Daten aus weiteren Kohorten von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen fanden sie eine entsprechende Assoziation. Interessanterweise handelte es sich dabei sowohl um Varianten in protein-kodierenden als auch nicht-kodierenden, regulatorischen DNA-Abschnitten.

TET2 kodiert für das Protein ten-eleven translocation 2, ein Mitglied der Familie der TET-Proteine, die an der Entfernung von DNA-Methylierungen beteiligt sind. Die DNA-Methylierung ist ein Mechanismus zur epigenetischen Steuerung der Genexpression, der auch im Alterungsprozess eine Rolle spielt. Von TET2 weiß man, dass es die Hydroxymethylierung von Cytosinresten katalysiert und im Gehirn stark exprimiert wird. Die Autoren der aktuellen Studie vermuten daher, dass die Funktion von TET2 beeinträchtigende Varianten den Alterungsprozess des Gehirns beeinflussen und so zur Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen beitragen.

Cochran JN, Geier EG, Bonham LW, … Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative. Non-Coding and Loss-of-Function Coding Variants in TET2 are Associated with Multiple Neurodegenerative Diseases. Am J Hum Genet. 2020 Apr 21; doi: 10.1016/j.ajhg.2020.03.010

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