Gen des Monats Juli: ARAF

Eine Mutation des ARAF-Gens entdeckten US-amerikanische Wissenschaftler als Ursache für eine äußerst seltene und komplexe Fehlbildung des Lymphgefäßsystems und sie nutzten diese Genidentifizierung als Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Behandlung ihres Patienten. In Nature Medicine berichten sie über die mittels Exomsequenzierung bei zwei Patienten gefundene Missense-Mutation in dem für eine Serin/Threonin-Kinase kodierenden ARAF-Gen. Einer der Patienten, ein 12jähriger Junge, wies u.a. Lymphödeme in Brust, Abdomen,  unteren Extremitäten und Genitalien auf, litt an Atemnot und stark reduzierter körperlicher Belastbarkeit.

Die weiteren funktionellen Experimente zeigten, dass es sich bei der gefundenen Genveränderung um eine Mutation handelte, die zu einer stärkeren Proteinfunktion führte und die in betroffenen Zellen u.a. für eine gesteigerte Aktivität des MEK-ERK1/2-Signalwegs, eine höhere Fähigkeit zur Lymphangiogenese, eine Abnahme von VE-Cadherinen an Zellkontaktstellen und Veränderungen des Aktinskeletts sorgte. Durch die Gabe des MEK-Kinasehemmers Trametinib ließen sich diese Effekte im Zell- und im Zebrafischmodell rückgängig machen. Daraufhin holten die Wissenschaftler die Genehmigung der FDA für einen Off-Label-Versuch mit dem für die Krebsbehandlung zugelassenen Wirkstoff ein. Die Behandlung des Jungen mit Trametinib führte über 12 Monate hinweg zu einer dramatischen klinischen Verbesserung: die Lymphgefäße erholten sich, die Lymphödeme lösten sich auf und der Junge war in seinem Alltag nicht mehr eingeschränkt.

Li D, March ME, Gutierrez-Uzquiza A, … Hakonarson H. ARAF recurrent mutation causes central conducting lymphatic anomaly treatable with a MEK inhibitor. Nat Med. 2019 Jul;25(7):1116-1122. doi: 10.1038/s41591-019-0479-2.

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