Gen des Monats Juli: PCDHGC4

Als erstes Mitglied der Proteinfamilie der geclusterten Protocadherine wird PCDHGC4 mit einer erblichen Erkrankung beim Menschen in Verbindung gebracht. Bei 19 Patient*innen aus 9 Familien ermittelte eine internationale Forschungskollaboration unter Federführung von Wissenschaftlern aus Göttingen insgesamt 8 biallelische Varianten des PCDHGC4-Gens als Ursache für eine erstmals beschriebene neurologische Entwicklungsstörung mit progredienter Mikrozephalie, Intelligenzminderung, Entwicklungsverzögerung, Gelenkanomalien und Krampfanfällen.

Protocadherine sind kalziumabhängige Zelladhäsionsmoleküle, die Kontakte zwischen einzelnen Zellen vermitteln. Sie werden überwiegend im zentralen Nervensystem exprimiert und spielen eine wichtige Rolle bei vielen Prozessen der neuronalen Entwicklung. Die geclusterten Protocadherine werden dabei von 53 Genen kodiert, die in drei Clustern in einer einzigen genomischen Region angeordnet sind. Sie verleihen beispielsweise jedem Neuron eine spezifische zelluläre Identität, die dafür sorgt, dass das Neuron zwischen sich selbst und anderen Zellen unterscheiden kann, eine wichtige Voraussetzung für die Bildung von neuronalen Schaltkreisen.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal Genetics in Medicine veröffentlicht.

Iqbal M, Maroofian R, Çavdarlı B, … Yigit G. Biallelic variants in PCDHGC4 cause a novel neurodevelopmental syndrome with progressive microcephaly, seizures, and joint anomalies. Genet Med. 2021 Jul 9. doi: 10.1038/s41436-021-01260-4. Epub ahead of print.

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