Das Proteasom ist eine komplexe Maschinerie einer jeden Zelle, die dafür sorgt, dass fehlerhafte, beschädigte oder nicht mehr benötigte Proteine entfaltet und abgebaut werden. Das Proteasom-Maturierungsprotein (POMP) reguliert den Zusammenbau dieses aus zahlreichen Proteinen bestehenden Komplexes und sorgt für den Einbau katalytischer Untereinheiten. Das Proteasom spielt zusätzlich aber auch eine wichtige Rolle in der Immunerkennung und -abwehr und unterstützt die Immunantwort. Ist es defekt, kann die gestörte Immunantwort zu Autoimmunkrankheiten oder autoentzündlichen Erkrankungen führen. Nun haben Wissenschaftler erstmals Varianten des POMP-Gens gefunden, die bei zwei Patienten eine bisher nicht beschriebene Konstellation aus einer früh einsetzenden Immundefizienz, entzündlichen neutrophilen Dermatose und Autoimmunerkrankung verursachten. Ihre Untersuchungen lieferten darüber hinaus Hinweise auf einen komplexen, dominant-negativen Mechanismus, bei dem de novo aufgetretene heterozygote Frameshift-Mutationen des POMP-Gens dafür sorgen, dass die betroffenen mRNAs dem mRNA-Abbau im Zellplasma entgehen und zur Bildung eines verkürzten Proteins führen, das den Zusammenbau des Proteasoms beeinträchtigt.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden im American Journal of Human Genetics publiziert.