Neue genetische Ursachen für das Bloom-Syndrom identifiziert

In gleich zwei neuen Genen konnte eine internationale Kollaboration, an der auch Wissenschaftler des Instituts für Humangenetik der Universitätsmedizin Göttingen beteiligt waren, ursächliche Veränderungen für das Bloom-Syndrom identifizieren. Beim Bloom-Syndrom handelt es sich um eine seltene angeborene Erkrankung mit primärer Mikrozephalie, Wachstumsverzögerung, Hautauffälligkeiten und geistiger Behinderung. Patienten mit dem Bloom-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken, mit einem mittleren Erkrankungsalter im dritten Lebensjahrzehnt.

Die Göttinger Forscher untersuchten eine türkische Familie mit zwei Cousins, die eine Entwicklungsverzögerung, leichte geistiger Behinderung, ausgeprägte primäre Mikrozephalie und Kleinwuchs aufwiesen und bei denen die klinische Diagnose eines Bloom-ähnlichen Syndroms gestellt worden war. Mittels Exomsequenzierung entdeckten sie bei beiden Betroffenen eine homozygote 5 Basenpaar große Deletion im RMI1-Gen als krankheitsverursachenden Defekt. RMI1 kodiert für eine Komponente des BTR-Proteinkomplexes – ebenso wie TOP3A, in dem die Kollaborationspartner dieser Studie bei weiteren zehn Patienten mit Bloom-Syndrom erstmals ursächliche Veränderungen identifizierten. Der BTR-Komplex spielt eine wichtige Rolle bei der homologen Rekombination zur Reparatur von DNA-Schädigungen. Homozygote Mutationen des BLM-Gens, einem weiteren Bestandteil dieses Komplexes, waren bereits als ursächlich für das Bloom-Syndrom bekannt.

Die Ergebnisse der Studie wurden im American Journal of Human Genetics veröffentlicht.

Martin C-A, Sarlós K, Logan CV, Thakur RS, Parry DA, Bizard AH, Leitch A, Cleal L, Ali NS, Al-Owain MA, Allen W, Altmüller J, Aza-Carmona M, Barakat BAY, Barraza-García J, Begtrup A, Bogliolo M, Cho MT, Cruz-Rojo J, Dhahrabi HAM, Elcioglu NH, GOSgene, Gorman GS, Jobling R, Kesterton I, Kishita Y, Kohda M, Le Quesne Stabej P, Malallah AJ, Nürnberg P, Ohtake A, Okazaki Y, Pujol R, Ramirez MJ, Revah-Politi A, Shimura M, Stevens P, Taylor RW, Turner L, Williams H, Wilson C, Yigit G, Zahavich L, Alkuraya FS, Surralles J, Iglesais A, Murayama K, Wollnik B, Dattani M, Heath KE, Hickson ID, Jackson AP. Mutations in TOP3A Cause a Bloom Syndrome-like Disorder. Am J Hum Genet. 2018;103(2):221-231. doi:10.1016/j.ajhg.2018.07.001.

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